Anwendungsfälle

Ist eine digitale Patientenaufklärung schneller als auf Papier?

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von Lars Schmidt

Wir werden häufig gefragt, ob eine Patientenaufklärung digital schneller wäre als auf Papier. Vorweg gesagt ist sie mindestens genauso sicher wie auf Papier, hat sogar noch mehr Beweismerkmale als ihre analoge Form:

  • Im Bogen vermerkte Historie der Angaben bzw. Änderungen aller Beteiligten mit Zeitstempeln

  • Schutz vor Manipulationen durch Signierung/Verschlüsselung

  • Dokumentation in der Patientenakte

Egal ob auf Papier oder digital gilt jedoch als wichtigsten Credo: Ein Aufklärungsbogen ist ein Anbeweis für ein stattgefundenes persönliches und individuelles Gespräch zwischen Patienten und Arzt. Dies bedeutet in den meisten Fällen, dass der Bogen während des Gesprächs ausgefüllt wird. Dies ist sowohl in der Papiervariante der Fall wie auch digital auf einem iPad. Das iPad bietet dabei die gleichen Möglichkeiten zu malen, skizzieren oder zu schreiben wie auch das Papier.

Man hat also in beiden Varianten dieselben Möglichkeiten und arbeitet während des Gesprächs quasi gemeinsam am Bogen. Damit ergibt sich weder ein zeitlicher Verlust noch ein riesiger Gewinn.

Um das Gespräch selbst herum ergeben sich im Digitalen allerdings viele Vorteile:

  • Die Patienten füllen bereits zu Hause aus und werden durch Logiken in Pflichtangaben gezwungen

  • Ärztlicherseits muss man nicht mehr die Handschrift des Patienten entziffern oder sich über mögliche Bedeutungen streiten

  • Alle notwendigen Unterschriften (z. B. von Eltern oder Dolmetschern/Rechtsbeiständen) werden automatisch abgefragt

  • Kopien der Bögen werden auf Wunsch automatisch versendet

  • Kein Patient betritt mit einem leeren Bogen das Sprechzimmer

  • Jeder Bogen ist in jedem Status für das gesamte Team einsehbar

  • Man läuft nicht mehr durch die Praxis/Klinik auf der Suche nach

  • Man steht nie wieder im OP und fragt sich, ob alle Unterlagen vorhanden sind

  • Aufklärungen zu Folgeeingriffen können in einem Zeitraum von 180 Tagen mit vorhanden Daten befüllt werden

  • Die Dokumentation in der Patientenakte erfolgt automatisch

  • Die Risiken können aus der Anamnese in die Aufklärung übernommen werden

  • Zwischenstände können jederzeit gespeichert und von dort neu gestartet werden

Machen Sie sich Ihr eigenes Bild, wir sehen die Chance für eine Zeitersparnis und Nervenschonung als hoch an. Allerdings setzt dies auch immer den Willen zu einer korrekten Aufklärung voraus. Dies wird z. B. nie der Fall sein, wenn man ohne Beisein des Patienten auf Bögen einfach nur etwas hin schmiert.